184 – Glashütte Lamberts

Die Glashütte Lamberts wurde 1934 von Josef Lamberts in Waldsassen (Oberpfalz) eröffnet.

Sie ist in Deutschland der einzige und weltweit einer von drei Herstellern von mundgeblasenem Flachglas. Sie wird von Hans Reiner Meindl geleitet. In Waldsassen, nahe der damals böhmischen Grenze, siedelten sich 1884 eine, 1906 eine weitere Glashütte an, die von den Kaolin- und Kohlevorkommen im Nachbarland sowie vom günstigen Einkaufspreis, dem Wasservorkommen und den guten Transportbedingungen profitierten. Hergestellt wurde rohes, geblasenes Spiegelglas. Waren in den Anfängen der Glashütte die Herstellung von Gläsern für Bleiverglasungen im sakralen Bereich (Kirchen, Moscheen und Synagogen) bestimmend, so sind inzwischen neue, vielfältige Fertigungstechniken hinzugekommen. Bestimmend geblieben ist die Herstellung von mund-/handgearbeitetem Glas (im Unterschied zur industriellen, maschinellen Fertigung).
Eisen, Nickel, Kupfer, andere Metalle sowie Gold oder Silber werden dem flüssigen Glas in einer bestimmten Dosis beigegeben und sind für die Färbung verantwortlich. Mit ihren Rezepturen kann die Glashütte 5000 Standardfarben anbieten, sich aber bei Bedarf auf Nuancen und Sonderanfertigungen einstellen. Im Produktionsverfahren am Schmelzofen wird zunächst ein genügend langer Glaskolben von einem Glasbläser mundgeblasen und die Enden geschnitten. Die Glasröhre wird wieder erhitzt, längs geschnitten, nach rechts und links flach auseinandergebogen. So entsteht die Flachglasform, die weiter verwendet werden kann.
Die Glashütte Lamberts zählt zu den drei verbliebenen Betrieben weltweit, die mundgeblasenes Flachglas auf traditionelle Weise herstellen.

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